M1: 2. Spieltag TSG vs. 1. VSV Jena 90

Abnehmen mit Genuss


Was soll ich sagen? Es kommt im Leben eines jeden Vereines einmal der Tag, an dem man feststellt, dass ein wenig zuviel Eigengewicht angehäuft worden ist. Da ist man schnell mit Schuldzuweisungen, meist schiebt man es auf zu wenig Sport. Dabei ist es doch ganz einfach, hier wieder ein wenig Ordnung reinzubringen. Punkte zählen heißt die Devise bei einem bekannten Abnahmesystem. Und natürlich regelmäßige Treffen. Tja und ein wenig Sport, klar. Also lud sich die TSG Markkleeberg am Samstag den 1. VSV Jena 90 ein, um gemeinsam ein wenig Punkte zu zählen.

Dass es bei dem Abnahmesystem Volleyball für alle Aktionen gleich viele Punkte gibt, erläuterte der Thüringer Gast seinem Markkleeberger gegenüber bereits gleich zu Beginn des 3-ründigen Gespräches. Einen Punkt im Aufschlag, einen Punkt für den Block, einen Punkt für einen Angriffsschlag und so weiter und so fort. Man merkte auch gleich zu Anfang, wie erfahren die Zeiss-Städter im Bereich des Punktezählens sind, denn ehe man sich versah, hatten jene 11 und die Heimmannschaft erst 6 Zähler angehäuft. Wer da zuerst satt ist und wer hungrig dem Jo-Jo zum Opfer fällt, ist wohl klar. Da halfen keine Wechselspielchen, da halfen keine mahnenden Worte, aller Anfang ist eben schwer. Vielleicht, na sagen wir eher schon offensichtlich, waren Nervosität vor dem neuen Lebensabschnitt und mangelnde Konsequenz in den Neuseenländer Köpfen zu Hause. 13:20 und schließlich 15:25 ging die erste Gesprächsrunde deutlich an den VSV.

Im zweiten Gespräch, so war sich die Startsechs nebst Libero einig, fangen wir bei 0-0 an und frei nach vorn sei unser denken. Die Zusammenstellung der einzelnen Aktionen gelang nun besser und endlich schien ein wenig Routine in das Zusammenwirken von Block und Abwehr zu kommen. Auch die Punkte im ersten Komplex wurden nun konkreter zusammengezählt. 11:12 bzw. 12:13 spiegeln die wirklich gute Lernfähigkeit der Hausherren wider. Bis, ja bis man die Annahmepunkte vergaß. Oder anders formuliert, Jena die Aufschlagpunkte ins Spiel brachte. 14:19 und dann 15:21 zählte die von Frank Eberhardt trainierte Aufsteigermannschaft mal eben schnell zusammen. Hatten die einen Hunger. Wiederum Wechselspielchen, wiederum Mahnungen, Ansprachen, Aufrütteln. Ihr wollt doch Abnehmen, ihr wollt doch Punkte. Es lief wieder bei Markkleeberg, nur zu spät und nicht rund. Aus 20:24 konnte immerhin noch ein Mut machendes 22:25 ertrotzt werden, mehr nicht. So bleibt man hungrig, Sportfreunde.

Das knurrende Geräusch, was man für die Mägen der bisher zweimal nicht satt gewordenen Hausherren halten konnte, war eher das unzufriedene Brummeln des Publikums bei diesem nun dritten Aufeinandertreffen der Abnehmwilligen. Hier muss wohl mal ganz klar ein wenig mehr im Aufschlag gepunktet werden. Bisher war die Ausbeute aus diesem Teil der Volleyball-Nahrungskette eher mager. Doch wie ist das so mit den guten Vorsätzen? Meist halten die nicht lang. So etwa bis zum 6:8 oder so. Genaues weiß man nicht. Doch Hunger macht böse und so war es ein gigantisch langer und kräftezehrender Gedankenaustausch, der kurz die Lohe der Hoffnung fachte. Zumindest war es was für das Auge. Und nur ein Punkt für den Magen. Die weiteren wurden nach wie vor ins Jenaer Abnehmbuch geschrieben. 9:14, 13:18 und 14:22 zeigt die unerhörte Konstanz und Erfahrung im Spiel der Punktesammler. Drängeln, Drücken, Peitschen, Reden, Schlagen, Ningeln. Was auch immer, nichts hatte Erfolg. Beim 17:25 war das Gespräch, bei dem alle Runden nie gefährdet an die Gäste des VSV Jena gingen, dann endlich ein Ende. Satt und zufrieden gingen die Gäste duschen und überließen die hungrigen, dicken Hausherren ihrem traurigen Schicksal. Merke: Abnehmen ist manchmal ein Arschloch, wenn man sich in eigener Halle die Siegpunkte abnehmen lässt.

Ein Satz mit X, das war wohl nix. Das ist die Kurzfassung des Spieltages. Kollektiver Einbruch, fehlende Konsequenz im K1 und eine hundsmiserable Aufschlagquote wären die für Trainer wichtigen Aspekte. Immerhin gut, dass gleich zu Beginn der Saison mal ein Dämpfer und Wachrüttler kommt. So etwas zeigt das Potential fürs Training, zeigt dem Publikum die Menschlichkeit des Teams und zeigt dem Team, wo man gemeinsam noch wachsen kann. Schließlich ist das Ziel des gemeinsamen Wirkens, am Ende der Saison nach schönen Spielen und hartem Training die Erfolgsfrüchte zu ernten. Diese haben wenig Punkte und machen richtig satt. Beim nächsten Spiel am 06.10. in Erfurt soll es dann wieder richtig zu Essen geben. Vielleicht machen wir ja ein Refeed und schlagen uns die Bäuche mit Punkten bis zum Platzen voll. Moment, vielleicht? Nein, ganz sicher! Hubbenei, HUIII!

 

TSGM mit:

Felix Deutscher, Martin Nemcek, Martin Groth, Sebastian Eisemann, Rico Schück, Leonard Stampehl, Thomas Lange, Wolfgang Herold, Leon Albrecht, Tilo Buschmann

 

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