Der frühe Vogel fängt den Wurm

Unter diesem Motto sollte der zweite Heimspieltag der TSG Markkleeberg III stehen. Bereits 9.00 Uhr, begrüßten wir die Mannschaften der DJK Colditz Volleyteam Grüne Adler und der VSG Leipzig Nord mit Kaffee und Kuchen in der Halle.

Zur unverkennbaren Müdigkeit in den Gesichtern unserer Spieler gesellte sich große Hoffnung auf den guten Ausgang dieses Spieltags.

Es sollte schließlich ein Spieltag der Berg- und Talfahrten, der neuen Ideen und für einige zu einem Konditionstraining werden.

Die grünen Adler aus Colditz, waren uns aus der Relegation in Erinnerung geblieben, so dass wir uns nicht von der im Vorfeld beleuchteten Tabellensituation irritieren ließen. Zielstellung war es, der Favoritenrolle gerecht zu werden und die Punkte in der eigenen Halle zu lassen. Schließlich will man seinen von fern angereisten treuen Fans, unter anderen auch zwei Sportfreunde aus Zwenkau, etwas bieten. Um Kräfte für das vermeintlich schwerere Spiel gegen die „Grauen Panter“ der VSG Nord zu sparen, schicken wir im ersten Spiel gegen die Grünen Adler eine Überraschungs-Sechs auf Feld.

 

Entgegen aller Erwartungen zeigte das junge zusammen gewürfelte Team von Beginn an einen guten Start, der sich in einer 5:1 Führung äußerte. Jedoch schlug diese Erfolgswelle aus unerklärlichen Gründen in einen 6:10 Punktrückstand um, der den Trainer zum Time-out zwang. Viel blieb nicht zu sagen außer: „Jungs spielt das was ihr könnt!“ Und das taten wir dann auch: Annahme auf drei Meter, schiefe Pässe auf 4 und Angriffe die sich im Netz oder im AUS wieder fanden, so dass wir den ersten Satz mit (20:25) abgeben mussten.

Mit leicht veränderter Aufstellung begannen wir Satz 2. Franz Mahrwald und Gregor Kaczmarek waren als Platzhirsche gefragt und sollten mit mehr Durchsetzungsvermögen im Angriff für den Satzerfolg bürgen. Mit ihnen kam Schwung ins Team und Stimmung in die Halle. Mit der Unterstützung von außen glichen wir den Satzrückstand kompromisslos mit (25:15) aus. Seitenwechsel, und zurück zur Anfangs-Sechs mit der Frage: Warum nicht gleich so? Doch die Antwort blieb uns verwehrt. Nach langem Hin und Her auf beiden Seiten, überzeugten die Adler aus Colditz vor allem mit Schnellangriffen durch die Mitte und mit zu kurz geratenen Pässen auf Außen, die als „Otto“ getarnt waren, so dass wir in Sachen Block und Feldabwehr immer wieder das Nachsehen hatten. Satzausgang (22:25)!

Nun Schluss mit Lustig! Alle bisherigen Akteure vom Feld und das Vertrauen in die Hände derer, die sich bis dahin ausruhen durften. Mirko Schmidt, Steve Rudzik, Sascha Grauert, Andreas Patzer, Gregor Kaczmarek und Philipp Rößner sollte nun die Helden der Stunde werden. Prompt lief alles wie geschmiert, so dass keinerlei Zweifel aufkamen, wer die Herren der Halle sind. Mit einem harten Linienschlag zum Satzball (25:15) und dem Ausruf:„Setzt schon mal die Helme auf!“ zwangen wir die Colditzer in den Entscheidungssatz, welcher schließlich nach guter Leistung unserer Akteure mit (15:11) verdient an die TSG Markkleeberg ging.

Pflicht erfüllt, nun die Kür!

 

Mit der Mannschaft der VSG Leipzig Nord stand uns ein sehr erfahrenes Team gegenüber, mit denen wir in Vergangenheit schon einige Probleme hatten.

 

Nachdem sich einige von uns sich in der kurzen Spielpause an Kaffee und Gebäck erfreuten, schienen die Spieler der VSG Nord noch in Nickerchen eingelegt zu haben. Auf dem Feld waren sie quasi nur körperlich anwesend und sahen in Satz eins (25:16) und zwei (25:16) keinen Stich. Als man auf der Bank schon vom klaren 3:0 Erfolg träumen durfte und ganz insgeheim mit dem Siegerbier liebäugelte, sollte plötzlich doch alles anders kommen. Trotz Vorwarnung des Coachs, bloß nicht nachzulassen und damit den Gegner aufzubauen, ließen die Akteure die Zügel etwas zu locker. Vor allem das schlechte Aufschlagspiel und die viel kritisierte Annahme brachen uns in dieser Phase des Spiels das Genick. Eine Überragende Aufschlagserie der Nordleipziger in der Mitte des Satzes brachte den bitteren Satzausgang mit (13:25) gegen uns. Die Männer aus Wiederitzsch waren nun zweifelsohne aufgetaut und bereit auch in den fünften Satz zu gehen.Der nun folgende Satz war ein offener Schlagabtausch, bei dem sich keine der beiden Mannschaften mit merklichen Vorteilen absetzen konnte. Wo unsere Angreifer mit roher Gewalt zuschlugen, konterten die Gegenüber mit Raffinesse und Verstand. Doch wehrten wir uns schließlich vergebens, so dass wir uns im vierten Satz mit (24:26) geschlagen geben mussten.

Wieder sollte die Entscheidung der fünfte Satz bringen. Die Vorgabe stand: „Seitenwechsel mit Punktvorsprung!“, um nichts anbrennen zu lassen. Die Realität sah anders aus: Seitenwechsel mit (3:8) und keinen guten Aussichten auf den Erfolg. Doch hier begann die Geschichte des Andreas Patzer, welcher mit einer seiner Aufschlagserie für den Einstand sorgte. Nach guter Blockarbeit und harten Gegenangriffen zeigten sich die Gegner wie paralysiert von der Aufholjagd, so dass wir Satz (15:11) und Spiel (3:2) für uns verbuchen konnten.

 

Es war geschafft! Nach 10 Sätzen und vielen grauen Federn, die auf dem Kopf des Trainers gewachsen waren, konnten wir den Spieltag mit zwei Siegen krönen. Sascha Grauert und Mirko Schmidt hatten damit aber immer noch nicht genug. Ihren gelungenen Einsätzen in der Sachsenliga ist es zu verdanken, dass die 2. Mannschaft der TSG ebenfalls zwei Heimsiege an diesem Tag zu verbuchen hatte. Nicht nur dies allein zeigt, welches Potential eigentlich in der Mannschaft steckt.

 

Nach neu gewonnenen Erkenntnissen und den Erfolgen des Wochenendes, durfte man im Lager der Markkleeberger Jung-Stars, wieder von höheren Zielen träumen. Umso härter traf uns die Nachricht, die uns bereits am Montag ereilte. Der 3:0 Sieg gegen Borna wurde uns auf Grund einer „obszönen Landesspielordnung“ aberkannt, so dass wir wieder ins Mittelmaß der Tabelle abrutschen.

Was schließlich bleibt, ist der unbiegsame Wille der Truppe, sowie die Kraft auch die letzten Körner für den Erfolg zu mobilisieren. Die Mannschaft hat in vielen Situationen eindrucksvoll gezeigt, welches Reserven in ihr stecken. Nun gilt es diese Leistungen zu konservieren und sie im letzten Spiel des Jahres gegen den Krostitzer SV neu zu entfalten.

 

Phillip Deubel

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