Zweiter Auswärtspieltag - zweite Klatsche. Mit guter Hoffnung und dreiwöchiger Spielpause hinter uns reisten wir nach Eilenburg. Trotz, durch Verletzungen und Krankheit, dezimierten Kaders war die Zuversicht groß nach dem sehr erfolgreichen Heimspieltag, zwei Siege in zwei Spielen, auch hier wieder den Spieltag erfolgreich zu beenden. Es stellte sich aber sehr schnell heraus, dass hier der Wunsch der Vater des Gedanken war.
Von Beginn an spielte der VfB Eilenburg unauffällig aber konstant. Nicht so sehr, dass sie uns ein ums andere Mal die Bälle um die Ohren schlugen, nein selbst durch einfache Bälle verloren wir komplett den Faden.
Obwohl zu Beginn des Matches von Seiten des Trainers eindeutig auf bestimmte Schwerpunkte in Sachen Annahme und Block hingewiesen wurde, die uns bei Beachtung einen erheblichen Vorteil hätten verschaffen können, zogen wir es vor, doch lieber unverändert eigene Fehler zu machen. Ungefährliche Aufschläge des Gegners wurden dann auf eigener Seite in schwierig zu spielende Bälle verwandelt, die uns immer und immer öfter selber das Genick brachen.
Natürlich sind Sporthallen des Modells "Tonne" nicht gerade perfekt für Volleyballspiele geeignet, doch muss man zu gegebenem Zeitpunkt auch einfach mal in der Lage sein sich widrigen Voraussetzungen anzupassen. Den Mängeln in der Annahme stand der Block allerdings in keiner Weise nach. Auch in diesem Element wurden Fehler der vergangenen Wochen und Monate einfach leichtfertig weiter gemacht. Oft genug gaben uns die Eilenburger Chancen einfach mal davon zu ziehen, was auch im ersten Satz bis auf drei Punkte gelang. Den komfortablen Puffer dann allerdings intelligent zu verwalten und sicher nach Hause zu bringen lag nicht in unserem Vermögen. Schnell war die Führung wieder abgegeben. Eine Unmenge an verschlagenen Aufschlägen und zahlreiche weit ins Aus gepfefferter Angriffe taten dann ihr übriges zum 0:1 Satzrückstand bei.
In Satz zwei änderte sich nur wenig. Zwar zeigten sich langsam Aufwärtstrends in Sachen Annahme, Abwehr und Angriff, nur reicht „ein wenig“ eben nicht aus um im Volleyballsport erfolgreich zu sein. Zur Komplettierung einer ehrlich gesagt desaströsen Leistung fehlten dann nur noch ungenaue, überhastete und unkontrollierte Pässe, die es letztendlich nahezu allen Angreifern schwer machten die Pille zu versenken. Summe aller unserer Unzulänglichkeiten war dann der 0:2 Rückstand.
Doch noch immer war der Höhepunkt unserer eigenen Unfähigkeit nicht erreicht. Diese gipfelte nur wenige Minuten später im dritten Satz damit, dass wir es den Eilenburgern ermöglichten von einem 5:10 Rückstand auf einen 11:10 Vorsprung vorbei zu ziehen. Wieder waren dafür riskante Manöver in Sachen Zuspiel und Angriff, ungenaue Annahmen und zum gefühlt tausendsten Mal Aufschläge im Netz oder Aus verantwortlich. Der letzte Versuch doch noch, zumindest einen Satz zu gewinnen endete dann am Ende des dritten Satzes mit einem hervorragend ausgespielten Ball, der uns wie so oft die Grenzen unserer Beweglichkeit und des Stellungsspiels aufwies.
Hoffen kann man nur, dass eine solche Niederlage wohl endlich bei einigen Spielern das Bewusstsein weckt, dass es eben nicht reicht immer nur das Nötigste zu tun, sondern sich auch einmal Dingen anzunehmen und sie umzusetzen.
Der Aufwind, der uns in den letzten Spielen gepackt hatte ist augenscheinlich abgeflaut. Ein Umdenken muss initiiert werden, keine Frage.
„Doch wenn der Sturm losbricht verstummen die Einen vor Schrecken,
die Andere breiten einem Adler gleich die Flügel aus und schwingen sich empor.“
Es wird sich zeigen ob wir zu den Letzteren gehören.
Mirko Schmidt
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